Sehr geehrter Herr Dr. Habeck,
Sie haben einen Bundesbürger wegen eines Postes im Internet, den man mit gesundem Menschenverstand ausschließlich als Satire ansehen kann, persönlich angezeigt, was bei diesem Bürger zu einer Hausdurchsuchung um 6 Uhr morgens führte. In einer Zeit der zunehmenden Kriminalität auf Deutschlands Straßen haben Sie damit staatsanwaltliche und polizeiliche Ressourcen gebunden, die meines Erachtens an anderer Stelle wesentlich dringender und sinnvoller hätten eingesetzt werden können als zur Verfolgung einer Sache, die meiner Beurteilung nach juristisch allerhöchstens als Bagatelle angesehen werden kann. Herr Dr. Habeck, wer als Wirtschaftsminister in der wohl schwierigsten wirtschaftlichen Krise dieses Landes seit dem Zweiten Weltkrieg Zeit und Muße findet, einen unbescholtenen Bürger wegen eines satirischen Posts im Internet mit einer Strafanzeige zu verfolgen, dem fehlt es meines Erachtens an der für einen hochrangigen Politiker dringend erforderlichen Souveränität sowie insbesondere an den für ein solches Amt unverzichtbaren intellektuellen Voraussetzungen und speziell der charakterlichen Reife. Ich gebe Ihnen daher den dringenden Ratschlag, im Interesse der Bürger Deutschland und deren aktueller schwerwiegenden Probleme und im Sinne der Meinungsfreiheit in diesem Land ihre wertvolle und sicherlich knapp bemessene Zeit nicht weiter mit strafrechtlicher Verfolgung der Bürger dieses Landes zu verbringen, sondern sich denjenigen Sachen zu widmen, von denen Sie wirklich etwas verstehen, welche Sachen das auch immer sein mögen.
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Euting