Zurück zu den Unterstützern des Gnadenhofes.
Es ist die Rede davon, dass kurz bevor die Hunde am 07. Mai vom Hof genommen wurden, noch ein Hoffest stattgefunden hatte, das war am 04.-05 Mai. Die Besucherzahlen werden mit bis zu 200 Menschen pro Tag, also um die 400 an beiden Tagen zusammen, angegeben. Man hätte doch dann selbst etwas sehen müssen? Dort wäre doch alles in Ordnung gewesen besagen zahlreiche Kommentare, die nicht nur von Privatpersonen, sondern auch von anderen Organisationen und aktiven Tierschützern geschrieben werden. Alles Leute, die nach eigener Angabe auf dem Hoffest waren.
Das man auf einem Gnadenhof vereinzelt, frisch abgesetzten Kot findet, oder Stellen wo ein Hund gerade uriniert hätte, wäre normal. Es könne aber keine Rede davon sein, dass es dort insgesamt verdreckt wäre. Schließlich handle es sich um einen Gnadenhof schildert eine Dame mir. Man müsse bedenken, dass dort alte, kranke und inkontinente Hunde leben, die zum Teil fürchterlichen Bedingungen ausgesetzt waren, bevor sie auf den Hof kamen. Wer also die Vorstellung habe, dass man alte und kranke Hunde alle noch zur Reinlichkeit erziehen könnte, der hätte ein falsches Bild von einem Gnadenhof.
Die Betreiberin schildert mir den üblichen Ablauf. Vor allem morgens müsse erst einmal gewischt werden. Abends wird erneut gewischt, bis zu 4 Stunden dauere es, bis alles sauber sei. Man könne es nicht ändern, dass Hunde dabei sind, die über Nacht einfach ihre Notdurft verrichten. Zu ihrem Unglück fand die Kontrolle Anfang Oktober, Morgens statt, bevor die übliche Reinigung stattgefunden habe, so habe man Kot und Urin gesehen und diese, als Mängel notiert. Die Aussage, dass die morgendliche Reinigung noch nicht abgeschlossen sei, hätte man nicht anerkannt. Ähnlich, so schildert die Betreiberin, sei das mit der Beanstandung von zu langen Krallen gewesen. Die Betreiberin zeigt mir einen Kalender, wo sie verschiedene Termine einträgt. Unter anderem sind dort Termine eingetragen, wann eine Tierpflegerin, die einen Tiersalon betreibt auf den Hof kommt, um dort Fellpflege zu betreiben und Krallen zu schneiden. Dieser Termin hätte ein paar Tage nach der „Razzia“ stattfinden sollen, was sie den Veterinären auch so mittgeteilt habe. Aber auch das haben diese nicht gelten lassen!
Zurück zum Hoffest.
Während man auf der einen Seite darüber spekuliert, ob die betroffenen Tiere in Kellern eingesperrt und versteckt würden, so das deshalb niemand auf dem Hoffest etwas gesehen hat, sind sich die Unterstützer des Hofes einig. Sie sagen: all das passt nicht zu dem, was dort in den Berichten der Behörden zu lesen sei. Wenn die Hunde derart verwahrlost und schlecht gepflegt gewesen wären, dann hätte man das auf dem Hoffest auf jeden Fall sehen müssen, so viele Hunde hätte man ja gar nicht verstecken können, schreibt eine Dame. Das Hoffest wäre schließlich nur zwei Tage vor der Entnahme der Hunde gewesen – in zwei Tagen verwahrlost kein Hund. Vielmehr beruhe ein Großteil der Vorwürfe auf Fotos, die missbraucht und in einen falschen Kontext gestellt würden, sagt sowohl die Betreiberin selbst, als auch dutzende Kenner des Hofes, die beim Hoffest anwesend waren.
Die Räumlichkeiten habe ich selbst sehen können. Die Bertreiberin führte mich durch alle Räume und über das Gelände. Bei den Kritikern des Hofes wird zwar das Bild eines „klassischen dunklen Kellers“ erzeugt, aber so ist es nicht. Es ist ein Keller, der nur halb unter der Erde liegt. 3 große Fenster mit ausreichend Tageslicht, eine Außentür mit kurzer Treppe nach draußen, die in einen separat abgesperrten Außenbereich führt. Eine Räumlichkeit die absolut geeignet ist, dort Hunde zu halten. Alle Türen sind tagsüber offen. Besucher des Hoffestes bestätigen mir, dass auch der Keller während des Hoffestes offen und zugänglich war. Lediglich eine kleine Gruppe von Angsthunden, würde während Hoffesten separiert schildert mir die Betreiberin, für diese wäre der Trubel zu viel Stress.
Die Vorwürfe, die von Gnadenhof Gegnern gegen die Betreiberin selbst erhoben werden: „Sie sei eine skrupellose Tierquälerin, der es nur um Geld geht“ weisen all diese Leute zurück. Man kenne die Betreiberin und den Hof seit Jahren, ihr so etwas zu unterstellen, wird von allen als Unverschämtheit angesehen.
Hier sei dann nochmals betont. Ich stelle hier lediglich dar, was diese Leute sagen. Ich kann selbst nicht beurteilen was stimmt und was nicht! Ich halte es lediglich für fair, beide Seiten darzustellen.
Was mir allerdings zu denken gibt, ist die Tatsache dass wir hier von Hunderten von Leuten reden, die den Hof alle kennen und niemand von denen schließt sich den massiven Vorwürfen an? Nicht einmal auf der Seite der Kritiker habe ich bisher einen Kommentar finden können, der besagt das er als Augenzeuge die Missstände bezeugen könne, mit Ausnahme der Ex-Mitarbeiterin und ihres Lebensgefährten!
Dazu kommt mein persönlicher Eindruck nach dem Besuch des Hofes. Ich sehe ein Gelände das nicht perfekter sein könnte um dort Hunde zu halten. Die Hunde die jetzt noch auf dem Hof sind, sind allesamt gepflegt. Kein Hund ist ängstlich, ich werde freudig begrüßt und kann alle Hunde problemlos anfassen und streicheln, auch die große Hüte und Herdenschutzhunde die noch auf dem Hof sind. Und genau so reagieren die Hunde auch auf die Betreiberin. Ich bin selbst Hundehalter und verstehe so viel von Hunden, dass ich weiß wie bedeutsam die Interaktion zwischen Mensch und Hund ist. Würden dort Hunde getreten und mit Knüppeln geschlagen, so wie das bei einigen Kritikern des Hofes behauptet wird, dann verhalten sich Hunde anders!
Soweit zur Schilderung des Gnadenhofes und deren Unterstützer, inklusive meines persönlichen Eindrucks.